portrait
geb. in Kirchen/Sieg | |
1987 – 1990 | Kolping Kolleg Freiburg |
1991 – 1994 | Keramikfachschule Landshut |
1995 – 1999 | Institut für Künstlerische Keramik, Höhr- Grenzhausen, Studium der Freien Kunst/Keramik, Abschluss als Dipl.-Künstlerin Keramik (FH) |
2001 | Beginn der Selbstständigkeit als Künstlerin |
2005 | Erwerb und Gründung des Atelier- und Bürohauses Bau AA, Hohnerareal Trossingen |
2011 | Mitgliedschaft GEDOK Freiburg e. V. |
2012 – 2014 | Mitglied im Kunstbeirat der Städt. Galerie Tuttlingen |
2015 | Mitglied BBK Südbaden |
2015 | Preisträgerin des Kunstpreises der Stadt Donaueschingen |
Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen
Verschied. Preise und Anerkennungen
positionswechsel
zwischen
grafik
und
objekt
objektundgrafik
Die Arbeiten von Dorothee Pfeifer erforschen den Raum mit Linien und Formen, Strukturen und Farben. »Die Form will in den Raum«, sagt sie. Die Arbeiten erscheinen konzeptionell so durchdacht, dass man ihnen den Entstehungsprozess nicht ansähe, wäre da nicht das Prinzip der Serialität. Die Objekte scheinen völlig autark, haben aber gleichzeitig eine starke Ausstrahlung auf ihre Umgebung.
Diese Gleichzeitigkeit von Autarkie und Kommunikation macht die Arbeiten von Dorothee Pfeifer so spannend. Sie schärfen unseren Blick auch außerhalb der Kunsträume: Plötzlich erkennen wir Strukturen in einer sonst amorphen Umwelt – Muster und Linien tun sich auf und lassen Schönheit in banalen Umgebungen zutage treten.
Bei genauerer Betrachtung erstaunt auch das Material der Arbeiten. Sie stehen gar nicht im Gegensatz zu ihrer Umwelt, sondern sind ihr entnommen! Es handelt sich oft um Alltagsgegenstände, die künstlerisch verwandelt wurden. Der künstlerische Blick sieht in ihnen einen Ausgangspunkt, lässt sich inspirieren und die Arbeit wächst. Manchmal reicht eine neue Anordnung, eine gekonnte Montierung, um sie zu Kunstobjekten zu machen. Es ist ein Wechselspiel von Materialeigenschaft und künstlerischem Eingreifen, von Planung und Zufall.
Ganz anders die Grafik von Dorothee Pfeifer. Hier gibt es viel Oberfläche, die Spuren zeigt. Die bedruckten Platten offenbaren ihren Entstehungsprozess. Wie bei den Objekten auch werden komplexe Zusammenhänge reduziert dargestellt, aber hier geht der Blick nach innen, in das menschliche Gedankenuniversum. Es entstehen gegenständliche Zeichnungen, Bilder, die nur subjektiv sein können. Da sich diese Bilder aber nach außen wenden und dem Betrachter darstellen, rufen sie ihn zur Auseinandersetzung mit ihren Inhalten auf – genau wie die geformten Objekte den Blick auf die Außenwelt lenken.
Grafik und Objekte scheinen zunächst aus verschiedenen Welten zu stammen, deren Pole heißen: Abstraktion und Gegenständlichkeit; Ordnung und Verspieltheit; Geschlossenheit und Öffnung zum Betrachter; Prozesshaftigkeit und Autarkie. Aber es gibt Verbindungen. Die Linie zum Beispiel, an sich der ureigenste Ausdruck menschlichen Gestaltens, Träger von Persönlichkeit. Gezeichnete und geschriebene Linien finden sich in der Grafik, aber auch, als Silhouetten oder Strukturen, in den geformten Objekten.
Die Kombination von Skizzen und plastischen Werken zwingt uns zur Zusammenschau. Es geht in all diesen Kunstwerken darum, die Welt, ob innen oder außen, zu sehen, zu strukturieren, auf das Wesentliche zu reduzieren, ihre Schönheit zu entdecken. Die Werke tun das, was Kunst tun soll: Sie verändert unsere Wahrnehmung, sie bereichert unsere Sicht auf die Welt und lässt uns auch mit neuem Blick nach innen schauen.
Auszüge aus einer Einführungsrede Rede von Dr. Anne Schaich, Tuttlingen
Ausstellung »Transformation«, Städt. Galerie im Turm, Donaueschingen 2016
atelier im
bau AA
hohnerareal bau AA